Warum tust du dir das an?

Das werde ich öfter mal gefragt. “Politik ist doch zum Vergessen!” hat mir gestern wieder jemand mit auf den Weg gegeben.

Das sehe ich eben anders. “Politik ist der Ort, wo wir uns ausmachen, wie wir miteinander leben.” Dieses gemeinsame Verständnis haben wir uns bei NEOS gegeben. Und diesen Ort “Politik” möchten wir mit Lebendigkeit, mit Lust, Leidenschaft und Lösungen füllen. Dafür treten wir an. Das ist uns wichtig, das halten wir für richtig. Deswegen tun wir uns das an. Und haben jede Menge Spaß und Freude dabei.

Hier ein Blick hinter die Kulissen – persönliche Einblicke, was mich in die Politik gezogen hat …

Schätze im Fluss des Lebens

Heute lauf ich rund auf. Volle 40. Ich bin schon längst für mein Gesicht selbst verantwortlich. Und bekomme meist, was ich verdiene. “Mit zwanzig Jahren hat jeder das Gesicht, das Gott ihm gegeben hat, mit vierzig das Gesicht, das ihm das Leben gegeben hat, und mit sechzig das Gesicht, das er verdient”, meinte Albert Schweitzer.

Udo Jürgens wiederum meint: “Das, was du bekommst, ist das, was du gegeben hast.” Auch da ist wohl was dran. Von meiner Frau hab ich zum Geburtstag ein wunderbares Bild bekommen: “Schatzsuche im Fluss des Lebens”. Sie gibt mir meine eigene Metapher zurück: “Vorwärts – im Fluss des Lebens” lautet die Widmung zu meinem letzten Buch “Die vierte Kränkung”. Dazu gibt’s Rosen, aus dem eigenen Garten. Von meinen Kindern gibt es Zeichnungen und Bastelarbeiten – mit Grüßen aus ihrem bunten Leben. Das ich mit gemacht habe.

Der Nachmittag bringt einen Notartermin. Ich werde mich weiter aus meiner Firma zurückziehen. Das Unternehmen braucht Klarheit und den Blick nach vorn. Beides hab ich ihm lange Jahre gegeben. Und da ich es nun nicht mehr kann, tauchen andere Antworten im Fluss des Lebens auf. Ein Abschied mit Wehmut, aber ein stimmiger.

Am Abend stoßen wir gemeinsam in der NEOSphäre auf meinen Runden an. Viele neue Menschen. Das bisher üppigste Abenteuer meines Lebens. Jeden Tag prall gefüllt mit Überraschungen. Und – jenseits von Familienfreuden – die bisher größte Möglichkeit, Gutes zu bewirken und die Lebendigkeit im großen Stil zu nähren.

Natürlich schwimmen da auch viele Fragen mit, im Fluss des Lebens: “Werden wir das als Familie gut aushalten?” “Werde ich einen guten Umgang mit den Fluten der Reize und den Stromschnellen finden?” Und eine ganz banale, aber immer wieder drückende Frage: “Woher kommt das Geld – für das private Leben gleichermaßen wie für die Firma und im großen Stil für NEOS?” Doch auch hier regiert die Zuversicht. Die Schatzsuche im Fluss des Lebens wird die Antworten bringen.

An diesem Tag bin ich glücklich. Zufrieden. Das Suchen wird immer mehr zum Finden. Ich habe unendlich viel bekommen in den ersten vierzig Jahren. Ich bin bereit für die zweite Halbzeit.

Faire Chancen für unsere Kinder statt Generation „Sherpa“

Der Herr Vizekanzler sprach gestern salbungsvolle Worte in der Hofburg: zur Lage der Nation. Die ÖVP ist seit 1987 in der Regierung. Ein paar handfeste Worte: zur Schieflage der Nation.

Seit 68 Jahren regiert in Österreich ein rot-schwarzes Machtkartell. Wir haben ihm viel zu verdanken: wirtschaftlicher Aufstieg, sozialer Frieden, eine gut durchorganisierte Republik. Doch sind SPÖ und ÖVP heute nicht mehr fähig oder nicht mehr willig, den Wandel der Zeit in sich aufzunehmen. Sie sind stehen geblieben. Müde, ausgebrannt, korruptionsanfällig. Aus Gestaltung wurde Stillstand. Sesselkleben und Verschwendung. Vier Blitzlichter zur Veranschaulichung:

Mehr als 44 von 100 Euros, die wir Bürgerinnen und Bürger in Österreich verdienen, verschwinden sofort über Steuern und Abgaben in den Staatskassen. Die Steuer- und Abgabenquote klettert in Richtung 45 Prozent, während sich beispielsweise Deutschland mit 40 Prozent organisiert. Der OECD-Schnitt liegt bei weniger als 34, die Schweiz unter 29 Prozent. Die Abgabenquote ist zu hoch! Das wissen wir schon lange, doch nix geht.

Allein an Zinsen für unsere Staatsverschuldung zahlt Österreich jährlich über 8 Milliarden Euro. Der Zinsendienst frisst unsere Gestaltungspielräume auf. Doch unsere Regierungen sind seit 50 Jahren nicht fähig, ordentliche Budgets zusammen zu bringen: In guten Zeiten etwas auf die Seite legen, in schlechten Zeiten investieren. Das schaffen in Skandinavien sogar Sozialdemokraten. In Österreich ist das über all die Jahrzehnte auch für konservative Finanzminister unmöglich.

Über 27 Prozent der 15-Jährigen in unserem Land können nicht ausreichend sinnerfassend lesen. Wir sind damit am drittletzten Platz in der EU. Und steigen weiter ab. Hinter uns Rumänien und Bulgarien, die aufholen. Rund ein Fünftel der 15-Jährigen hat auch große Schwierigkeiten beim Rechnen und beim Schreiben. Macht nichts – wir verhandeln seit zehn Jahren ein neues Dienstrecht für Lehrer und bestellen Direktorinnen und Direktoren weiterhin munter nach Parteibuch.

Österreich ist einsamer Europameister in Sachen Parteienfinanzierung. Die Parteien ziehen uns Rekordsummen aus der Geldbörse, um ihre fetten Strukturen durchzufüttern. Heuer werden die fünf alteingesessenen Parteien und Team Stronach gemeinsam rund 350 Millionen Euro ausgeben. Im letzten Jahr mussten sie unter dem Druck der Öffentlichkeit neue Transparenzregeln akzeptieren. „Schutzgelderpressung“ bei staatsnahen Unternehmen ist nun beispielsweise nicht mehr möglich. Gut so. Doch was tun, wenn man so viel Geld braucht? Die ÖVP verlor noch schnell über Nacht ein paar Millionen Euro Schulden – und weigert sich bis heute zu deklarieren, wo das Geld herkam. Und gemeinsam legten sie sich noch schnell 20 zusätzliche Millionen pro Jahr an Parteienförderung drauf. Die Familienbeihilfe wurde elf Jahre nicht erhöht.

Stillstand und Verschwendung regieren in Österreich. Während es für die Bürgerinnen und Bürger immer enger wird. Es geht um das gute Leben. Ja, noch geht es uns recht gut. Aber wird es uns morgen auch noch gut gehen? Wenn wir in Bildungsvergleichen zurückfallen, wenn wir in Standortvergleichen nach unten rutschen, wenn die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordniveau steigt.

Wir machen aus unseren Kindern eine Generation „Sherpa“. Eine Generation, die wir mit einem riesigen Schuldenrucksack auf die Reise schicken in diesem Nationalpark „Hohe Steuern“. Wir jagen sie rauf auf einen Rekord-Schuldenberg. Jedes Jahr legen wir weitere Steine in ihren Rucksack hinein. Der Schuldenberg wird immer höher, während gleichzeitig die Abgaben und Steuern unaufhaltsam steigen. Wie soll sich das ausgehen für die jungen Menschen in diesem Land?

Was Rot-Schwarz hier machen, das ist nicht fair. Das ist nicht gerecht. Das ist nicht sozial. Es geht um faire Chancen auch für die jungen Generationen. Es geht um Lebensqualität. Wir brauchen mehr Luft zum Atmen. Wir brauchen ein faires Pensionssystem, bei dem auch für die jungen Menschen im Alter noch was rauskommt. Wir brauchen eine klare Entlastung bei Steuern und Abgaben, damit sich auch jungen Menschen ein eigenes Leben aufbauen können – Stichwort leistbares Wohnen. Wir brauchen mehr Netto vom Brutto. Den Menschen soll mehr in der Geldtasche bleiben. Der Staat muss schlanker und effizienter werden. Geben wir dem Menschen mehr Freiraum – und mehr Verantwortung.
Politik ist der Ort, wo wir uns ausmachen, wie wir miteinander leben. Regieren kann sich nicht darin erschöpfen, um jeden Preis seinen Machterhalt zu organisieren. Wir brauchen mehr Lust und Lebendigkeit an diesem Ort „Politik“. Er soll blühen. Dafür braucht es einen entschlossenen Aufbruch. Beherztes Anpacken und Umsetzen.

Als Kontrapunkt feierten wir daher gestern unser “Es geht auch anders”-Fest im Palmenhaus. Es war ein großartiger Abend. Über 400 Leute – das sprühende Leben, good vibrations. Entschlossenheit und Zuversicht wachsen. 🙂

Wir feiern den Aufbruch

“Es geht auch anders.” Davon sind wir überzeugt. Das ist auch das Motto unseres Festes am Mi 15. Mai ab 19.00 Uhr im Palmenhaus, Burgring 1, 1010 Wien.

SCHAU REIN! Und bring deine Freunde und Bekannten mit. Wir möchten wissen, was dich bewegt. Und gemeinsam bewegen – u.a. zu “Sonic Interiors” (die Band vom Servus-Talk im Hangar 7).

Hier die Video-Einladung. Gerne weiterleiten!

Mit Anfang Juni starten wir die nächste Bundesländertour. “NEOS-on-tour”-Termine wie üblich auf unserer NEOS-Website.

Volle Kraft voraus.

Zum ersten Mal in Österreich war es allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern möglich, die Kandidat_innen-Liste einer wahlwerbenden Partei aktiv mitzubestimmen. Diese Listenerstellung passiert bei den alteingesessenen Parteien im kleinen Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit, zumeist nach obskuren Formeln – wie Nähe zum Landeshauptmann, Zugehörigkeit zum Bund, „Dienstalter“ etc.. Wir haben das erstmals in unserem Land offen und transparent organisiert und durchgeführt. Hier im Video kurz die Zusammenfassung und Ergebnisse unserer Vorwahlen. Ebenso auf unserer Website.

Alle unsere Kandidat_innen präsentierten sich in einem Hearing öffentlich und stellten sich dann mit Lebenslauf, politischen Vorstellungen und Kurzfilm im Internet vor. Über 70.000 Mal wurden die Profile abgerufen. Jede_r Interessierte konnte Fragen stellen. Über 600 Fragen wurden gestellt und beantwortet. Das war eine großartige Dynamik und ein Meilenstein für Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie in Österreich.

Ich freue mich über diese gelungene Pionierleistung. Und ich freue mich natürlich auch wie ein Christbaum über das große Vertrauen, das ich persönlich erhalten habe. Und jetzt gilt: Volle Kraft voraus. Noch rund 140 Tage bis zur Wahl. >> Österreich erneuern. Ohne uns wird sich nichts ändern.

Ich will. Jetzt DU am Zug.

Ja, ich will!

Ich will NEOS-Spitzenkandidat für die Nationalratswahlen im September 2013 werden. Und ja, ich will mit NEOS in den Nationalrat und in die nächste Bundesregierung. Dieses Land braucht dringend was Neues. Gegen Stillstand, gegen Korruption. Für neue Köpfe, neuen Stil, frische Lösungen. Hier geht’s zu meiner Kandidatur bei den NEOS-Vorwahlen. Jetzt brauche ich breite Unterstützung. DEINE Unterstützung. DEINE Stimme.

NEOS ist Bürgerbewegung. Wir sind Menschen, die es nicht mehr aushalten auf den Zuschauersesseln. Leute, die aufbrechen, um nun selbst anzupacken. Klar ist: Wenn wir Bürger_innen nicht das Heft des Handelns in die Hand nehmen, wird sich nichts ändern.

Wir NEOS sind das Silicon-Valley der österreichischen Politik. Das, was wir als Bürgerbewegung jetzt machen, wird in einigen Jahren (hoffentlich) Standard auch bei den alteingesessenen Parteien sein:
a) breite Einbindung der Bürger_innen mit innovativen Methoden online und offline
b) volle Transparenz bei Prozessen und Finanzen
c) Persönlichkeiten, die anpacken, statt anonyme Parteiapparate.

Die Kandidat_innen, die für NEOS für den Nationalrat antreten wollen, stellen sich einer öffentlichen Vorwahl. Du gibst Richtung. Mische dich in deine Angelegenheiten ein und entscheide mit, wer für NEOS in den Nationalrat soll!

NEOS kommt aus dem echten Leben. Wir sind bunt: vom Schüler über den Kellner, die Hausfrau, den Rechtsanwalt, die Managerin, die Unternehmerin bis hin zum Schafbauer. Hier die Kandidat_innen. Und hier geht’s zur Registrierung für die Vorwahlen.

Zudem ist deine Stimme gefragt beim Volks(auf)begehren ‘Demokratie JETZT. Das ist wichtig! Dieses Volksbegehren braucht breiten Rückenwind. Noch bis Montag 22.04. kannst du deine Unterstützung auf dem Gemeindeamt (oder im magistratischen Bezirksamt) abgeben. Österreich braucht frischen Wind. Blas‘ mit hinein!

Willst DU im Alter im Mistkübel stochern?

“Wir werden harte Altersarmut haben. Massenhaft.”

Sitze hier gerade bei einem NEOS-internen Themenabend zur “Generationengerechtigkeit” mit Dani Schwarz (NEOS-Vorstand) und unserem Pensionsexperten Peter Manhart (s. Foto). “Unsere Enkelkinder werden ihre Eltern arm sehen. Man sieht aktuell nur Wohlstand rundherum und denkt sich, der Staat wird schon zahlen ….” Aber der Staat wird das nicht leisten können, weil a) der Generationenvertrag nicht hält und b) der Staat nicht einspringen kann.

Warum wird der Staat nicht einspringen können: Weil wir seit 50 Jahren verlässlich jedes Jahr mehr herausnehmen als wir hineingehen. Und unsere Staatsschulden wachsen – von Sekunde zu Sekunde. Hier der Staatsschulden-Ticker.

Warum hält er Generationenvertrag nicht: 1955, als das bis heute gültige Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG) im Parlament beschlossen wurde, zahlte ein durchschnittlicher Pensionist davor 47 Jahre Beiträge ein. 4 Aktive zahlten für 1 Pensionisten/in. Diese_r lebte durchschnittlich 7 Jahre als Pensionist_in. Nun 2013: Wir gehen mit 58 Jahre in Pension, zahlen davor 36 Jahre ein … und leben über 20 Jahre in der Pension. Deswegen ist der Generationenvertrag im Pensionssystem längst tot. Er wird künstlich beatmet mit über 10 Milliarden pro Jahr aus dem Steuertopf. Und jedes Jahr mehr.

Deswegen fordern wir NEOS: Reden wir endlich Klartext. Legen wir die Wahrheiten auf den Tisch und ringen wir gemeinsam nach fairen Lösungen. Wir NEOS verstehen uns als Anwalt der Generationen der Nettozahler_innen. Wir fordern klare Schnitte bei Pensionsprivilegien zugunsten der jüngeren Generationen. Die Unter-50-Jährigen werden im Vergleich zu aktuellen Pensionst_innen nicht einmal mehr die Hälfte aus dem Pensionssystem rausbekommen.

Gebote der Fairness daher: Wir müssen das Pensionssystem umstellen auf ein Flexi-Modell. Jede_r soll wie in Schweden mit entsprechenden Zu- und Abschlägen in Pension gehen können, wann er/sie will. Wir fordern sofort minus 15% bei allen Spitzenpensionen über € 5.000 und keine Inflationsanpassung über € 2.500 (für kleinere Pensionen ist eine Inflationsanpassung freilich okay). Sämtliche Maßnahmen sind zu stärken, die uns in ein höheres faktisches Pensionsantrittsalter führen (z.B. Hacklerregelung sofort abschaffen; Invaliditätspension adaptieren, Altersteilzeitmodelle forcieren). Das gesetzliche Pensionsalter der Frauen ist rasch dem der Männer anzupassen. Die Einkommensverwendung für Zusatzpensionen muss – ähnlich wie in Deutschland – ausgebaut werden.

Ein Drittel unseres Bundesbudgets geben wir aktuell für Pensionen und Zinszahlungen aus. Dieser Ausgabenblock steigt bis 2017 auf rund 40 Prozent. Wir marschieren munter in Richtung Wand.

Daher: Österreich erneuern. Pläne, wie wir zehn Milliarden aus dem Budget gewinnen für Bildung, Forschung/Innovation und Schuldenabbau hier in unseren Plänen für ein Neues Österreich auf den Seiten 25ff. “Mutig in die neuen Zeiten” steht in der Bundeshymne. Nicht nur singen, tun.

Wofür ich kämpfe

Heute kam ich aus der Stadt nach Hause, von der BundespartnerInnenversammlung des LIF, hab was gegessen, den Kindern die Zähne geputzt, ZIB geschaut und bin in einen tiefen Schlaf gefallen. Ich war müde, erschöpft. Ich wollte fernsehschauen, doch der Schlaf übermannte mich. Gleichermaßen stark der Wunsch nach Unterhaltung und Zerstreuung. Belohnung nach einer intensiven Woche.

Um neun Uhr war ich wieder wach und schaute mit meiner Frau den Film „Amazing Grace“. Der Kampf von William Wilberforce gegen die Skalverei. Sein Mühen, sein Kämpfen, seine Mission. Anschließend lagen wir im Bett. Ich war seltsam berührt. „Wofür kämpfe ich?“ kam mir in den Kopf. „Wofür?“

Ich bin jetzt seit mehr als einem Jahr diesem Vorhaben verschrieben, ein „Neues Österreich“ mit in die Welt zu bringen. Ein Jahr Bekenntnis, Mühen, Mission. „Wofür kämpfe ich denn?“ fragte ich meine Frau. Manchmal verliere ich die Verbindung zu mir selbst. Das Dröhnen der tausend Emails, Tweets und Facebookeinträge. Die Überschüttung durch Termine und Gesichter. Die Überflutung durch Reize. Und dann die Suche nach dem großen Bild. Da gibt es nicht die Sklaverei, die wir abschaffen müssen; es gibt nicht die Meinungsfreiheit, die wir erst erkämpfen müssen; es gibt nicht die Übermutter einer Revolution, die uns nährt. Also wofür dieser Aufwand? Wofür diese Veranstaltung? Wofür dieses Ringen?

Meine Frau behauptet nicht von sich, ein besonders politischer Mensch zu sein. Aber sie sieht in solchen Momenten klarer wie ich. Das gibt mir Kraft. Das gibt mir Klarheit. Wofür ich kämpfe?

Ich kämpfe dafür, dass die jungen Menschen in diesem Land faire und gute Chancen bekommen. Dass sie in eine gute Welt hinein starten können. Dafür, dass wir Menschen die Chancen ergreifen – im Vertrauen auf uns selbst und unser Umfeld.

Ich kämpfe für Bildung. Für die Ermächtigung des Menschen. Für die Entfaltung jedes Einzelnen von uns, für das Beflügeln unserer Talente, für das Erblühen unserer Potenziale. Ich will ein Gärtner des Lebens ein. Ich will soziale Felder kultivieren. Ja, jeder und jede von uns soll aufgehen wie eine Rose – in all unserer Pracht als menschliche Wesen. Wir sollen voller Lebendigkeit strotzen, wir sollen unseren Duft verströmen, jeder in seiner Einzigartigkeit und Schönheit. Wir sollen uns und unser Umwelt nähren, jeder nach seiner Möglichkeit.

Ich kämpfe für die Ehrlichkeit. Manchmal hab ich Angst vor ihr. Ich kämpfe für die Politik. Manchmal zweifle ich an ihr.

Für die Politik. Sie soll in der Wahrnehmung und im Erleben der Menschen mehr sein als Korruption, mehr als ein dreckiges Geschäft. “Politik ist der Ort, wo wir uns ausmachen, wie wir miteinander leben.” Das ist unsere Definition, auf die wir uns bei NEOS geeinigt haben, die seit Beginn unserer Bewegung hält. Die uns hält. Ich kämpfe dafür, dass dieser Ort “Politik” seinen Selbstrespekt wieder findet. Und dafür, dass er in seinem Dasein und in der Wahrnehmung der Menschen wieder an Aufrichtigkeit gewinnt. An Vertrauen. An Glaubwürdigkeit.

Ich kämpfe für Europa, für diese Idee der Einheit in der Vielfalt. Ich glaube daran.

Ich kämpfe dafür, der Zuversicht und dem Positiven einen festen Platz zu geben im Leben. Ich kämpfe dafür. Ich werde meinen Idealen oft selbst nicht gerecht.

Manchmal denke ich, ich sollte weniger kämpfen. Dann weiß ich, ich werde weniger kämpfen. Dann weiß ich, es ist okay. Für jetzt. Es ist ein Ringen, ein Tun, ein Sein. Okay. Frieden.

Ich folge dem Herzschlag. Und dem meiner Tochter. Sie lag auf mir, heute Abend, bei diesem Ringen. Ich kämpfe für ihren Herzschlag. Wir haben es gut. Sie soll es gut haben. Und ja, ihr Herz schlägt von allein. Auch ohne mich. Ich sollte weniger kämpfen. Daher vorwärts, weiter.

Die Liebe zum Lebendigen will ich ins Parlament tragen. Das ist mein Ziel. Mein Auftrag, an den ich mich binde.

Ohne uns wird sich nichts ändern. Deswegen.

Die Wiener Zeitung berichtet über eine bevorstehende Wahlplattform von NEOS mit dem LIF, den Julis und Personen, die bei den Grünen waren bzw. aktuell bei der Grünen Wirtschaft engagiert sind. Der ORF hat die Geschichte übernommen und nun laufen alle Kanäle heiß. Was ist da konkret dran?

Die Julis sind schon einige Monate an Bord bei NEOS. Wir freuen uns über ihren jugendlichen Elan. Etliche Julis werden auch im Rahmen der offenen NEOS-Vorwahlen als Kandidat_innen ins Rennen gehen. Unter anderem ihr Vorsitzender Niki Scherak und Julis-Frontfrau Claudia Gamon. Das finde ich großartig. Btw: Der Hearingkonvent findet am 16. März in Wien statt und ist öffentlich.

Auch richtig ist: NEOS bekommt grünen Rückenwind. Hierzu gibt es ein Pressegespräch kommenden Dienstag. Dort präsentieren wir die Details.

Und was ist dran an einer Kooperation mit dem LIF? Auch viel. Aber noch nichts in trockenen Tüchern. Dieter Zirnig vom Politik-Journal neuwal.com hat mir via Facebook soeben eine Reihe von Fragen gestellt. Hier meine Antworten:

Lieber Dieter,

eigentlich wollten wir nach einer harten Woche gerade Dancing Stars schauen ;-). Hab soeben Sushi und Weißwein besorgt.

Anyway, Politik ist mitunter unberechenbar und das Outing einer Wahlplattform NEOSLIF war in dieser Form heute nicht geplant. Zumindest nicht von Seiten NEOS und LIF. Wie auch immer: Die Gerüchte-Kuh ist aus dem Stall und dreht munter ihre Runde. Daher gerne eine Stellungnahme:

Die Geschichte in der Wiener Zeitung stimmt (noch?) nicht ganz. Was stimmt: Morgen hat das LIF seine BundespartnerInnenversammlung, und sie haben dort das Thema einer Wahlplattform mit NEOS auf der Agenda. Nächsten Samstag am 16. folgt die Mitgliederversammlung von NEOS. Die Entscheidungsinstanz pro/contra Wahlplattform ist seitens NEOS diese Zusammenkunft. Der NEOS-Vorstand wird einen Vorschlag pro Wahlplattform einbringen. Aber: Noch ist nichts in trockenen Tüchern.

Zu deinen konkreten Fragen:

(1) NEOS gibt es seit Oktober 2012. Jetzt bündelt ihr eure Kräfte und geht gestärkt mit dem LIF und den Julis weiter. Was sind die ausschlaggebenden Gründe für diese Zusammenarbeit?

Wir wollen die Kräfte guten Willens bündeln. Entschlossen gegen Stillstand und Korruption. NEOS hat breite inhaltliche Übereinstimmung mit LIF und Julis. Eine Zusammenarbeit drängt sich auf.

(2) War es ein Wunsch von Dir, die liberalen Kräfte in Österreich zu bündeln?

Ich persönlich finde eine Bündelung der Kräfte wichtig und richtig.

(3) Handelt es sich dabei um ein Bündnis, um einen Zusammenschluss? Oder arbeitet ihr gemeinsam bei aller Unabhängigkeit zusammen?

Der Vorschlag, der seitens der Vorstände am Tisch liegt, ist der einer Wahlplattform. Beide Organisationen bleiben eigenständig. Aber enge Zusammenarbeit und gemeinsamer Wahlkampf für Herbst 2013. Wir wollen Österreich erneuern. Ohne uns wird sich nichts ändern in unserem Land.

(4) Die Zusammenarbeit findet unter dem Namen “NEOS” statt. Wieso nicht unter “LIF” oder einer neuen Marke?

Wir sind davon überzeugt, dass NEOS das aktuell spannendste Politik-Start-up in Österreich ist. NEOS hat Strahlkraft. Und diese Strahlkraft wollen wir gemeinsam in die Breite bringen.

(4.1) Was sind die gemeinsamen Ziele.

Wir wollen dem Stillstand und der Korruption etwas Konkretes und Positives entgegen setzen. So die Mitgliederversammlungen grünes Licht geben, präsentieren wir unsere gemeinsamen inhaltlichen Ziele bei einer Pressekonferenz am 18. März.

(4.2) Was verbindet das LIF und NEOS?

Weltanschauliche Gemeinsamkeiten, inhaltliche Ziele, die gemeinsame Ambition, dieses Land zu erneuern. Österreich braucht neue Köpfe, einen neuen Stil, neue Politik. Details am 18. März.

(4.3) Was sind die Themen, die ihr gemeinsam vorantreibt?

Wiederum Details am 18. März.

(4.4.) Bleibt Matthias Strolz Obmann. Welche Funktion nimmt Angelika Mlinar ein?

Angelika Mlinar und ich sind und bleiben Vorsitzende in den jeweiligen Organisationen.

(5) Mit Hans Peter Haselsteiner steht ein kräftiger Financier hinter der Bewegung. Mit welcher Unterstützung könnt ihr rechnen?

Hier gibt es noch keine Details. Das LIF ist mit Hans Peter Haselsteiner in gutem Kontakt – aber das seit circa 20 Jahren. Mehr Konkretes gibt es hier noch nicht.

(6) Was sind die nächsten Schritte. Was kann man von euch in den nächsten Monaten erwarten?

Jetzt sind zuerst die Mitgliederversammlungen am Wort. Dann schauen wir weiter.

(7) Bitte vervollständigen: NEOS und LIF sind…

… ein großartiger Schlüssel zur Erneuerung dieses Landes. Ohne uns wird sich nichts ändern.

DANKE!
Ja, Danke auch. Jetzt sind die Dancing Stars schon aus.